Wochenblatt

14.08.2019

«Ich muss einfallsreich sein mit den Materialien, die ich finde»
Im Rahmen von «Kunschtplatz» findet in der Trotte Arlesheim die Vernissage der Ausstellung «Ich sehe was, was Du nicht siehst . . .» statt.
Claudia Bösch zeigt Malerei, Christine Stangl Keramikkunst.

Claudia Böschs Bilder zeigen eine spielerische, ja fast kindliche
Experimentierfreude. Auffallend sind die Transparenz und Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten. Da entdeckt man Land-, See- oder andere Karten, überdeckt von Lasuren oder pastosen Acrylschlieren. Auf den Bildern finden sich ganz unterschiedliche Materialien. «Ich benutze Seidenpapier, das sein Pigment abgibt, Acrylfarbe, Holzbeize, Airbrush, Tinte, Zeitungspapiere, Kaffeesatz, Teebeutel usw.», sagt Claudia Bösch, «ich muss einfallsreich sein mit den Materialien, die ich finde. Ich liebe Baustellen, nach dem Motto: suchen, sammeln, optimieren.» Ihre Lieblingsfarben sind Rot, Purpurrosa und auch Violett sowie Metallfarben. Statt Gelb verwendet sie vorwiegend Gold und anstelle von Grau Silber. Claudia Bösch hat keine bewussten Vorbilder, aber die Werke von Ernst Fuchs, Hundertwasser und Gerhard Richter haben sie immer schon beeindruckt. Seit 2011 malt sie für die Öffentlichkeit. Sie nahm unter anderem Privatunterricht beim Kunstmaler, Grafiker und Autor Robert Süess. «Ich hatte damals einen Schock, als Süess mit einem spontanen Pinselstrich über eines meiner Werke fuhr. Bei ihm lernte ich den Bildaufbau und fand durch autodidaktisches Schaffen und Professionalität meinen eigenen Stil.»

Zwei Jahre «Kunschtplatz»
2016 initiierten Claudia Bösch und Elisabeth Bösch das digitale Netzwerk «Kunschtplatz», das am 26. August 2017 online ging. «Kunschtplatz» vernetzt Kunstschaffende, Galerien und strategische Werbepartner. Sie vermitteln Kunst und Design, beraten bei Bewerbungen und unterstützen bei Verzollungsformalitäten. «Momentan sind es rund 32 Künstler. Mit den Galerien pflegen sie ein vertrauensvolles Miteinander. Meine Vision ist es, dass Künstler und Galeristen auf Augenhöhe kommunizieren und zusammenarbeiten.» Innert zwölf Monaten wurden acht Künstler vermittelt. Für die SichtArt Optik in Arlesheim Dorf liefern sie auch redaktionelleBeiträge. Weitere Ausstellungen mit «Kunschtplatz»-Künstlern wäre ein weiteres Ziel. Im Januar 2020 wird Claudia Bösch an der Art Innsbruck durch die Galerie MainArt vertreten.

Von klassisch bis skurril
Christine Stangl lebt im oberösterreichischen Mühlviertel und widmet sich der Keramikkunst. Seit 2018 verstärkt sie das «Kunschtplatz»-Team mit redaktionellen Beiträgen und anderen Inputs. Ihre Keramikskulpturen reichen von bunten karikaturhaften, skurrilen Gestalten bis hin zu poetischen Figuren. Die Vernissage am Freitag, 16. August, wird um 19 Uhr feierlich eröffnet mit Gesang und Bass von Claudia Schibler, Fränzi Barrell, Gitarre, und Markus Cueni, Saxofon, aus dem Laufental. Der Galerist Salvatore Mainardi aus Buchs AG wird Sie herzlich begrüssen und der Gemeindepräsident Markus Eigenmann hält einführende Worte. Die Ausstellung «Ich sehe was, was Du nicht siehst . . .» in der Trotte Arlesheim dauert bis zum 25. August und ist täglich von 17 bis 20 Uhr geöffnet, am Sonntag bereits ab 16 Uhr www.kunschtplatz.ch

Thomas Brunnschweiler | Wochenblatt Arlesheim 14.08.2019

28.02.2018

Eine Internetplattform für Künstler mit dem gewissen Etwas. 
Auf der Plattform www.kunschtplatz.ch treffen sich Künstler, Galeristen und Kunstinteressierte. 
Dahinter steht die Dornacher Künstlerin Claudia Bösch.

Plattformen für Künstler gibt es, seitdem es das Internet gibt. Mit dem aktuellen Angebot ist die Dornacher Kunstmalerin Claudia Bösch aber nicht zufrieden. «Der Nutzen ist sehr klein, da die meisten Plattformen nur eine Auflistung von Künstlernamen mit kurzen Informationen und wenigen kleinen Werkbildern bieten.» Das reicht Claudia Bösch nicht. Deshalb lancierte sie die Onlineplattform kunschtplatz.ch, die gemäss eigener Aussage «mit modernem Design, klaren und übersichtlichen Strukturen und optimaler Funktionsweise» daherkomme. Die Tagesagenda informiert über aktuelle Ausstellungen und führt die Besucher direkt zur Galerie und zum Künstler. «So finden die verschiedenen Akteure der Kunstszene zusammen. Davon profitieren die Mitglieder der Plattform sowie die Kunstinteressierten als Besucher.» Die Agenda dient Künstlern und Galeristen gleichzeitig auch als Archiv mit Leserbeiträgen, Laudationes und Impressionen. Unterstützt wird Claudia Bösch von Elisabeth Bösch und der oberösterreichischen Keramikkünstlerin Christine Stangl, die zukünftig die Leserbeiträge für Künstler schreibt.

Vernetzung zwischen den Akteuren
Claudia Bösch ist eine Querdenkerin, die mit kunschtplatz.ch eine Synergie zwischen Künstlern und Galerien schafft, welche die Kunstszene belebt und Mitglieder stärkt. «Die grosse Stärke des Internets ist heute die Vernetzung. Da es bislang noch kein gesamtschweizerisches Galerieverzeichnis gibt, wollen wir dies zum Vorteil der Kunstszene auf kunschtplatz.ch aufgleisen. So ermöglichen wir eine Vernetzung zwischen Künstlern und Galerien», erklärt Claudia Bösch.

Die Besucher einer passiven Galerie werden mit Adressen, Öffnungszeiten und einer kurzen Informationen versorgt, während die aktiven Galerien alles nutzen können, was gemäss Elisabeth Bösch das Galeristenherz begehrt. «Zehn Impressionen zu den Galerieräumlichkeiten, Ausstellungsarchiv, Geschenkideen, Publikationen, Presseartikel und Videos bieten einen umfangreichen Einblick in die Galerien.»

Claudia Bösch will die Plattform schweizweit etablieren. «Umso mehr Mitglieder, desto spannender für Kunstinteressierte», betont sie und hofft auf mehr Zulauf. Die Mitgliedschaft auf kunschtplatz.ch kostet für Künstlerinnen, Künstler jährlich 140 Franken, für Galeristen 240 Franken. «Das ist weniger als bei anderen Plattformen und dazu bekommt das Mitglied wesentlich mehr geboten», findet Claudia Bösch. «Bei anderen Plattformen müssen Künstler und Galerist ihr Profil selber pflegen. Bei kunschtplatz.ch übernehmen wir das.»

Künstlerin als Informatikerin
Dafür hat sich Claudia Bösch ein Informatik-Know-how angeeignet und leistet mit der Inhaltspflege und Suchmaschinenoptimierung einen wichtigen Beitrag für noch mehr Werbewirkung der Künstler und Galeristen. Zudem führt kunschtplatz.ch all diejenigen sicher und schnell zur eigenen Homepage, die schon lange davon träumen, aber die Kosten scheuen und sich um nichts kümmern wollen. Das Abonnement Landingpage, ein weiteres Angebot auf kunschtplatz.ch, ermöglicht Verbindungen und Synergien, wodurch sich dessen Besucherzahlen nachweislich erhöhen werden, garantiert die Dornacher Künstlerin. Claudia Bösch und ihren Mitstreiterinnen geht es auch um die Nachwuchsförderung. «Bei uns ist jede und jeder willkommen, der künstlerisch das gewisse Etwas zu bieten hat.»

Tobias Gfeller | Wochenblatt Arlesheim 28.02.2018